Veranstaltungsreihe
Seit der Praxisverschärfung des Jahres 2016 erhalten Eritreer*innen vermehrt Negativentscheide. Sie kriegen keine Aufenthaltsbewilligung oder verlieren diese und werden aufgefordert, nach Eritrea zurückzukehren. Da man bei einer Rückkehr in die Militärdiktatur Eritreas mit Repression und Gefängnis rechnen muss, ist diese keine Option. Als Sans-Papiers entrechtet und ihrer menschlichen Würde beraubt, leben abgewiesene Eritreer*innen als Nothilfe Empfänger*innen ohne Perspektive in Notunterkünften oder tauchen unter. Sie dürfen offiziell keiner Arbeit nachgehen und riskieren jederzeit Bussen für illegalen Aufenthalt. Viele von ihnen leben schon seit mehreren Jahren in der Schweiz, waren vor der Abweisung in den Arbeitsalltag integriert oder absolvierten z.B. eine Lehre. Eine Abschiebung in die unmenschliche Nothilfe schadet deshalb nicht nur Eritreer*innen, sondern auch der schweizerischen Bevölkerung.
Auf diese paradoxe und inhumane Praxis muss aufmerksam gemacht werden. Deshalb haben wir folgendes Veranstaltungsformat entworfen und getestet:
Bis zu 20 Fachpersonen und Expert*innen des Alltags aus Eritrea und der Schweiz berichten aus erster Hand am vielfältigen und persönlichen «meet the experts» und in Kurzvorträgen.
Wähle dreimal eine*n Expert*in aus. Buche ihn/sie für einen persönlichen Dialog oder setze dich als Beobachter*in dazu.
Sie geben Auskunft zu…
…den Themen in der Schweiz:
Verschärfte Asylpraxis; Perspektive mit Negativ-Entscheid: Leben in der Notunterkunft, Untertauchen, Forderungen von Betroffenen; erzwungener Lehrabbruch: Perspektive Wirtschaft, Bildung & soziales Umfeld.
…und den Themen in Eritrea:
Bildungs-, Rechts- und Gesundheitssystem, Gefängnis, Frieden mit Äthiopien, Rückkehr.
Informieren, diskutieren, vernetzen und Lösungsansätze andenken!
Veranstaltung am 28.10.2019 im Karl der Grosse
Am 28. Oktober 2019 haben wir dieses Format im Karl der Grosse in Zürich getestet. Hier findest du einen ausführlichen Bericht darüber.
Hier findet man Informationen zur Veranstaltung auf Tigrinya.