Vertreterinnen und Vertreter des Eritreischen Medienbunds Schweiz bei der UNO in Genf

The Post-COI Follow-Up Process  Side event at the UN Human Rights Council 34th Session

Am 13. März 2017 trafen sich Akteure aus der Zivilgesellschaft, den Medien und der Forschung am Side Event des Human Rights Council’s (HRC) in Genf, um über den 2016 veröffentlichten Report der Vereinten Nationen über die Menschenrechtssituation in Eritrea zu diskutieren. Dr. Daniel Mekonnen moderierte das Podium an dem Professor Dr. Mirjam van Reisen (Tilburg Universität), Teldha Mawarire (Journalistin und Menschenrechtsaktivistin aus Simbabwe) und H.A. (Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Eritrea) teilnahmen.

 

Das wichtigste in Kürze:

  • Aus der persönlichen Geschichte von H.A. geht hervor, dass die eritreische Regierung Minderjährige ohne Gerichtsverhandlung verhaftet und sie in den Militärdienst einzieht. Nicht nur H.A.. erlebte dies zweimal und musste in Folge für mehrere Monate in unterschiedliche Gefängnisse, sondern er berichtete auch von weiteren auch jüngeren Jugendlichen, die das Gleiche erlebt haben. Laut  Dr. Daniel Mekonnen hat diese Praxis in den letzten Jahren sogar zugenommen.
  • Teldha Mawarire sprach über die Wichtigkeit der Koordination der Zivilgesellschaft, und Zivilgesellschaftlichen Organisationen um die Menschenrechtslage in Eritrea zu verbessern. Auch internationale Unternehmen, die in Eritrea tätig sind, sollen darauf bestehen, dass Arbeits- und Sozialrechte eingehalten werden. Weiter sind die Medien der Nachbarländer und der Diaspora wichtige Akteure, um über aktuelle Entwicklungen in Eritrea zu berichten. Diese Informationen sollen durch persönliche Berichte von frisch Geflüchteten in Europa und den Nachbarländern Eritreas kontinuierlich aktualisiert werden.
  • Professor Dr. Mirjam van Reisen veröffentlichte vor Kurzem die neuesten Forschungsresultate über ihre Untersuchungen über Menschenhandel in Nordafrika. Wichtigstes Ergebnis ihrer Untersuchung ist, dass einige wenige Akteure hinter dem Menschenhandel in Nordafrika stecken und diese alle eritreischer Herkunft sind. Ein grosser Teil der Betroffenen, die Menschenrechtsverletzungen erfahren, sind Eritreer/-innen, die aus ihrem Land in die Nachbarländer und nach Europa fliehen.

 

Alle Podiumsteilnehmer sind sich einig, dass Aktionen gegen Menschenrechtsverletzungen in Eritrea zwischen lokalen und internationalen Akteuren koordiniert werden müssen und sich die internationale Gemeinschaft daran beteiligen soll. Weiter ist es zentral, dass die Menschenrechtsverletzungen in Eritrea auf der internationalen Agenda des HRC’s und der Vereinten Nationen bleiben soll.